
Im zweiten Teil erzähle ich euch, was ich noch so alles mit meinen „wilden Kids“ ausprobiert habe.
Mädchen und Jungs
Wir haben mittlerweile Kurse für Mädchen und Kurse für Jungen. Da es in den Jungs-Kursen immer etwas wilder, lauter und spontaner zugeht, bin ich sehr froh über diese Aufteilung, da ich jetzt auf die unterschiedlichen Charaktereigenschaften besser eingehen kann.
Ein super Tipp von meinem Mann
Eine wunderbare und wirkungsvolle Anregung kam von meinem Mann. Er meinte „Jungs wollen sich immer mit anderen messen, nimm doch ein paar Kraftübungen auf“. Eine grandiose Idee….. aus Kraftübungen sind Partnerübungen geworden. Meine Kinder lieben die Yoga – Partnerübungen, bei denen sie sowohl ihre Kräfte als auch ihre Koordination messen können. Ich glaube, dass sie auch den Körperkontakt bei den Partnerübungen sehr mögen. Schau mal hier gibt es tolle Partnerübungen.
Ich mag alle meine Yogakinder sehr gerne, die Wilden, die Stillen und alle dazwischen. Und bin ihnen sehr dankbar, denn sie sind es, die mich immer wieder inspirieren und mich dazu veranlasst haben, diesen Blog ins Leben zu rufen.
Jetzt freue ich mich sehr, euch eine sehr kompetente Stimme zum Thema „wilde Kinder beim Kinderyoga“ präsentieren zu dürfen. Liebe Sibylle, vielen Dank für deine Bereitschaft bei diesem Artikel mitzumachen- einen lieben Sonnengruß zurück zu Dir 🙂
Sibylle Schöppel , von Kinderyogaexpertin.at sagt dazu:
„Kinderyoga mit und nach Sibylle Schöppel“ Spezialbeitrag
Der richtige Umgang mit schwierigen beziehungsweise verhaltensauffälligen Kindern in der Arbeit mit Gruppen ist ein ausgesprochen wichtiges Thema, das den Rahmen dieses Blogs jedenfalls sprengen würde. Dementsprechend widme ich dieser Thematik in der kommenden Ausgabe meines Yoga Sammelwerkes ein eigenes Kapitel, in dem Methoden und Lösungsmöglichkeiten aus meiner langjährigen Praxis detailliert beschrieben werden.
Jedenfalls möchte ich Utes gute und bestimmt für zahlreiche Kinderyogatrainer interessante Frage zumindest einmal in ganz groben Zügen beantworten:
Indem du von Beginn an klare Regeln aufstellst, gibst du den Kindern und somit deiner Yogastunde eine Struktur, an die sich auch unruhige und auffällige Kinder viel leichter anpassen. Erkenne frühzeitig gruppendynamische Besonderheiten und leite überschüssige Energien in eine von dir gewünschte sinnvolle Richtung ab, noch bevor sie deine Yogaeinheit stören.
Freude und Spaß sollten stets im Vordergrund stehen, denn diese positiven Faktoren wirken bei Kindern stärker als eine allfällige Tendenz zu unsozialen oder gar destruktiven Verhaltensweisen.
Gelingt es dir darüber hinaus, den Kids ein Gefühl der Mitbestimmung zu geben, kann auch überbordender Aktivitätsdrang kanalisiert und sinnvoll genutzt werden.
Achte bei dir selbst darauf, auch aus schwierigen Erfahrungen stets bereichert und gestärkt hervorzugehen. So wirst du immer mehr Vertrauen in die Wirkungen deiner Positionen und Übungen sowie in deine Befähigung als Kinderyogalehrer erlangen. Kinder spüren deine Kompetenz und natürliche Autorität sehr genau und lassen sich von einer selbstbewussten Lehrerpersönlichkeit viel lieber durch eine spannende und freudvolle Kinderyogaeinheit führen.Aus meiner Erfahrung haben sich zu diesem Thema folgende Punkte herauskristallisiert, die ich in meinen Ausbildungen (Kinder- und Teenageryoga Aus- und Fortbildungen) genauer behandle:
- Klare Regeln von Beginn an
- Struktur bietet Sicherheit
- Gruppendynamik erkennen: In jeder Gruppe gibt es ein Alphatier, einen „Pausenkasperl“…
- Freude und Spaß stehen im Vordergrund
- Kinder das Gefühle geben, dass sie mitbestimmen dürfen
- Eigene Praxis macht dich stark und glaubwürdig
Viel Freude und Erfolg!
Nadine,von yoga-resonance.de
Nadine kenne ich persönlich, wir haben zusammen die Ausbildung zur Kinderyogalehrerin gemacht. Nadine- ich finde es ganz wunderbar wie engagiert Du bist und wie sehr Du dich für Dinge einsetzt die Dir wichtig sind. Ganz lieben Dank für Deinen Beitrag:
Kinderyoga…. Wenn die Eltern schon ihr Kind bei mir anmelden mit dem Satz:“ Mein Kind muss lernen ruhiger zu werden, ich hoffe Sie meditieren mit den Kindern, und mein Kind lernt bei Ihnen das STILL sein…..“ Dann stellen sich bei mir schon ziemlich alle kleinen feinen Härchen an meinem Körper. Ich versuche dann immer bemüht zu erklären, dass Kinderyoga alles andere als nur Ruhe ist…. und wir Yoga spielen und erleben, fühlen, riechen, schmecken und lauschen…und wir auch nach innen lauschen was der Körper uns sagen möchte. Aber ich hier keine HUIBUI bin, die das Kind in ein Steinmännchen verwandelt, was dann zu Hause immer schön ruhig sitzen bleibt, und in die Trägheit des Körpers versinkt. Wenn die Eltern sich dann fürs Yoga ent-scheiden, und die Kinder bei mir im Yoga ankommen, sind sie meistens erstmal ganz neugierig. Einige plappern munter drauf los und haben so viel zu berichten, dass es eine ganze Stunden füllen würde. Nach einer Begrüßung mit dem Satz:“ Ich bin wie ich bin – OK – Namaste ♥“ starten wir die Begrüßungsrunde, und jedes Kind redet nur dann, wenn es den Stein in der Hand hat. Das klappt in den meisten Fällen immer super, ich freue mich dann schon immer, die erste Hürde genommen zu haben. Und in manchen Stunden, wenn die Kinder viel zu erzählen haben, fällt die Erzählrunde einfach mal länger aus, damit erstmal alles was gesagt werden möchte auch gesagt werden darf!!
Meinen roten Faden der mich so etwas durch die Stunden begleiten soll, habe ich natürlich in meinem Hinterkopf, aber Hand aufs Herz… welche Yoga Stunde fällt schon so aus wie man sie geplant hat??? Ich finde es immer total spannend, die Kinder in die Stunden mit einzubeziehen, und die Kids lieben es, die Stunde mit zu gestalten, die Geschichten mit weiter zu erfinden und uns die lustigsten Dinge zu erleben. Und wenn es mal zu unruhig wird, dann gibt ein Spiel wie das Steinmännchen, eine Atembeobachtung mit Zählketten, eine kleine Massage mit der Klangschale, oder auch das Spielen am Monochord! Und das bringt selbst die wildesten Kids in meinen Stunden zu etwas mehr Ausgeglichenheit und Ruhe! Das Monochord steht immer griffbereit für die Kinder der Yogastunde. Mit dem Klang des Monochords habe ich wirklich schon sehr wilde Kinder wieder besänftigen können. Sie lieben es dieses Instrument zu spielen und den Klängen zu lauschen. Es sich gegenseitig auf den Körper zu stellen und die Ruhe zu genießen und den Klang nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen und Er-LEBEN!! Klang ist einfach etwas tolles für Kinder, MUSIKMALSTOP finden die Kids auch super, um wieder runter zu kommen, ruhige Musik, ein Blatt Papier, Buntstifte und dann zur Musik malen. So ist der Kreativität der Kids und mir kein Grenzen gesetzt! Mein Motto …. nach innen lauschen, was die Kids an dem Tage gerade brauchen und die ganze Stunde einfach über den Haufen schmeißen, was neues entstehen lassen aus der Stunde heraus und die Unbeschwertheit der Kinder erleben! Denn alle sind so wie sie sind OK – NAMASTE ♥
Ich danke allen, die sich so spontan dazu bereit erklärt haben, sich zu diesem wichtigen Thema zu äußern und damit uns allen wertvolle Tipps und Denkanstöße weiterzugeben.
seid wild……und wunderbar
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